Machtinstrumente von Führungskräften
Sie beruht auf einer Vorbildfunktion des Mächtigen oder der Mächtigen, der es nachzueifern gilt. Dadurch, dass die Mitarbeiter sich mit dem Vorgesetzten identifizieren und ihm oder ihr gefallen möchten, hat das Vorbild Einfluss auf die Mitarbeiter.
Die Identifikationsmacht basiert auf der Persönlichkeit des Vorbildes und der persönlichen Beziehung zu ihm oder ihr.
Die Belohnungs- und Bestrafungsmacht beruht auf der Möglichkeit Druck auszuüben, indem man Belohnungen (Lohnerhöhungen, Sonderurlaube, Karriere- oder Fördermaßnahmen) und Bestrafungen (Abmahnung, Versetzung, Gehaltskürzung, Entlassung etc.) in Aussicht stellt und die Macht hat, sie auch durchzusetzen.
Sowohl die Drohung mit unerwünschten Konsequenzen als auch das Versprechen möglicher Vorteile sind außerordentlich wirkungsvolle Machtinstrumente.
„Wissen ist Macht“. Die Informationsmacht oder –ohnmacht basiert auf der Möglichkeit Informationen an die Mitarbeiter weiterzugeben. Wem teile ich was, wann und wie mit?
Wissen hat eine enorme Wirkkraft auf allen Ebenen, persönlich, fachlich, allgemein. Wer über einen Informationsvorsprung verfügt, hat automatisch Macht über die weniger gut Informierten und kann Macht durch überzeugende Argumente ausüben.
Ein typisches Machtspiel ist das "Alles-oder-nichts-Spiel". Angestellte spielen dies, wenn sie mehr Geld wollen: "Wenn ich nicht mehr Geld bekomme, kündige ich". Chefs spielen das Machtspiel mit Mitarbeitern, indem sie drohen: "Wenn Sie Ihre Aufgabe nicht korrekt erledigen, dürfen Sie gehen".
Wenn Sie selbst sich der Herausforderung zu einem Machtspiel gegenüber gestellt sehen, prüfen Sie, ob sich der Einsatz lohnt.
Dient das Machtspiel nur der Selbstdarstellung Ihres Herausforderers, ist es oft sinnvoller, es einfach auszulassen. Durch Kooperation nach dem Motto „der Klügere gibt nach“, kann ein drohender Konflikt ebenso neutralisiert werden wie durch offene Thematisierung, „das bringt uns jetzt nicht weiter“.
Wenn sich der Einsatz für Sie lohnt, können Sie ein Machtspiel auch mal riskieren. Allerdings nur, wenn Sie auch Chancen haben, einen Sieg davonzutragen. Denn Machtspiele hinterlassen grundsätzlich einen bitteren Beigeschmack und ziehen das Arbeitsklima in Mitleidenschaft.