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Quellen der Macht

Woher kommt es, dass einige Menschen als mächtig gelten und andere nicht? Eine allgemeingültige Erklärung gibt es dafür nicht, denn die Quellen der Macht sind vielfältig und der Macht stehen zahlreiche Instrumente zur Verfügung.

Die Legitimationsmacht ist ausschließlich an die Funktion, nicht an die Person gekoppelt. Sie basiert auf der Weisungskompetenz von formalen Vorgesetzten innerhalb einer Unternehmenshierarchie und spiegelt zugleich die Machtposition im Unternehmen wider. Eine Führungskraft besitzt Macht, unabhängig von ihrer Qualifikation oder Persönlichkeit, allein schon durch ihre Position, die ihr bestimmte Möglichkeiten der Einflussnahme und des Zwangs gegenüber den Mitarbeitern eröffnet, die es umgekehrt nicht gibt.

Wenn die Hierarchien von den Mitarbeitern akzeptiert und anerkannt sind, ergeben sich aus den Führungspositionen Beeinflussungsmöglichkeiten gegenüber den Mitarbeitern. Wobei Macht nicht nur von oben nach unten verläuft, da das Abhängigkeitsverhältnis von Chef und Untergebenem immer ein gegenseitiges ist. Jeder Vorgesetzte kann Probleme bekommen, wenn ein Mitarbeiter die Kooperation verweigert oder direkt auf Konfrontationskurs geht. Der ein oder andere Mitarbeiter mag diesen „Joker“ nutzen: Man nennt diese Art der Machtausübung die "Macht der Schwäche". 

Eine Führungskraft sollte Glaubwürdigkeit und Authentizität ausstrahlen, weshalb das persönliche Auftreten eine maßgebliche Rolle spielt. Die größte Schwierigkeit liegt sicher darin, seinen ganz persönlichen Stil zu finden. Es gibt kein typisches Auftreten der Macht: Die Facetten reichen von extremer Dominanz über nüchtern-analytisches Auftreten bis hin zu unaufdringlichem Charme. Leider verwechseln hier viele Mächtige ein entschiedenes, zielsicheres und durchsetzungsfähiges Auftreten mit pseudo-autoritärem Machtgehabe. Letztendlich zählen nicht laute Worte, sondern (auch stille) Taten.

Die meisten Machtmenschen machen sich auch eine gewisse Außenwirkung zu Nutzen. Denn im Grunde hängt die Macht der Persönlichkeit vor allem davon ab, dass man einer Person zutraut, dass sie im Raum stehende Sanktionen wirklich in die Tat umsetzt.

Beweist man in seiner Führungsposition Kompetenz und Charisma, wird die Führungs-Macht in der Regel  als gerechtfertigt empfunden. 

Die Expertenmacht basiert auf einem Vorsprung in der Fachkompetenz. Je höher der Wissens- und Fähigkeitsvorsprung, umso größer ist die Macht. Menschen mit Expertise, mit detailliertem Fachwissen und spezifischen Fähigkeiten wird vertraut.

Sozialkompetenz ist die Eigenschaft, aus natürlicher Autorität heraus Einfluss zu haben und Macht ausüben zu können. Vereinfacht ausgedrückt ist es die Fähigkeit, im Berufsleben mit anderen Menschen umgehen und mit ihnen auskommen zu können ohne sich selbst zu verbiegen und andere für eine Sache zu begeistern. 

Sogar unter den Mächtigsten gibt es nur verschwindend wenige, die auf die Machtquelle Beziehungsnetz verzichten können. Beziehungen und Netzwerke durchziehen jedes Unternehmen mehr oder weniger offensichtlich.

In der Regel hat jeder Mensch, der Macht nicht einfach geerbt, sondern sich erarbeitet hat, viel Zeit und Mühe in den Aufbau und die Pflege eines weitreichenden Beziehungsnetzes investiert. Ohne ein weit verzweigtes und einflussreiches Beziehungsnetz ist es praktisch unmöglich überhaupt erst eine Machtposition zu erlangen. Denn Macht braucht vor allem eins: Förderer und Mitstreiter. Deshalb gilt es von Anfang an Netzwerke für sich zu nutzen und sich dabei nicht nur Vertraute und Unterstützer zu suchen, sondern sich auch über die Konkurrenz zu informieren. Über gute persönliche Kontakte und die richtigen Netzwerke können Informationen gezielt ausgegeben oder abgerufen werden. Und Wissen ist Macht (siehe Informationsmacht).