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Frauen, Männer, Macht und Vorurteile

Frauen wird im Gegensatz zu Männern generell ein differenziertes Verhältnis zur Macht nachgesagt. Während Männer in Führungspositionen in der Regel selbstbewusst Macht von oben ausüben, nutzen Frauen Macht als Mittel zum Zweck, um damit etwas Sinnvolles zu tun. Macht nur um der Macht willen, ist Frauen eher fremd. Viele Frauen schrecken sogar vollständig vor Machtpositionen zurück.

Einer männlichen Führungskraft werden Führungseigenschaften wie Durchsetzungskraft und Konfliktfähigkeit automatisch zugeschrieben. Dem gegenüber besagen auch heute noch gängige Vorurteile, dass Frauen und Machtpositionen (Führungspositionen) nicht zusammenpassen. Angeblich, weil sogenannte weibliche Eigenschaften nicht für die Ausfüllung von Führungspositionen geeignet seien. Doch zahlreiche Frauen bewiesen und beweisen tagtäglich – wie auch die auf diesem Portal portraitierten Spitzenfrauen - dass sie sehr wohl Machtpositionen ausfüllen können. Und langsam erlangen weibliche Eigenschaften als Soft Skills oder Emotionale Intelligenz steigende Anerkennung in der beruflichen Qualifikation.

Bleibt die Frage: Was tun gegen Vorurteile? Die beste Waffe gegen Vorurteile ist, das Gegenteil zu beweisen. Egal, mit welchen Widrigkeiten Sie zu kämpfen haben, zeigen Sie, dass Sie der Aufgabe gewachsen sind und dass Sie über die nötige Führungskompetenz verfügen. Selbst wenn das heißen sollte, dass Sie sich eine Zeit lang doppelt so sehr anstrengen müssen wie jeder Mann. Und bleiben Sie sich selbst treu. Ursula von der Leyen (Bundesarbeitsministerin) brachte es in einem Zeitschriften-Interview auf den Punkt: "Versuchen sie nicht, ein zweitklassiger Mann zu sein. Sie sind eine erstklassige Frau."

Einer gleichberechtigten Teilnahme von Frauen an Machtpositionen stehen jedoch nicht nur Vorurteile, sondern auch institutionelle Regelungen, festgefahrene Strukturen und subjektive Vorbehalte im Wege. Frauen, die eine Machtposition anstreben und für sich beanspruchen wollen, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie sich nicht nur gegen Konkurrenten, sondern auch gegen Jahrzehnte lang gewachsene, bestehende Strukturen und Strategien zum Erhalt  männlicher Vormacht durchsetzen müssen.