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3. K: Kontakt mit dem Publikum

Das dritte K steht für Kontakt mit dem Publikum. Es gibt nichts Schlechteres als Gesprächspartner oder Referenten, die die Zuhörer nicht anschauen. Sie vergeben damit eine große Chance, denn sie sehen nicht, was mit und bei den Zuhörern los ist, und gleichzeitig haben die Zuhörer den Eindruck, dass sie ignoriert werden. Augenkontakt heißt übrigens: Eine Person wird so lange angeschaut, bis sie zurückgeschaut hat! Ohne das aktive Zurückschauen ist kein Augenkontakt zustande gekommen. Und es hilft Ihnen nichts, wenn Sie die Zuhörer nicht mehr anschauen, weil Sie merken, diese folgen Ihnen nicht, und Sie sich durch eine solche Reaktion verunsichert fühlen. Das wirkt wie ein kleines Kind, das sich die Augen zuhält und sagt: "Bin nicht mehr da". In kritischen Situationen gilt es, sozusagen den Stier bei den Hörnern zu packen und durch geschicktes Einbeziehen der Zuhörer und aktives Nachfragen die Zuhörer zurückzuholen.

Neben der Zeitpunktbetrachtung, d.h. dem Zusammenspiel aller Faktoren für den Gesamteindruck in einer bestimmten Situation, sind die unterschiedlichen Signale im Laufe der Zeit wichtig für das Entstehen unserer Ich-Marke. Wir müssen daher darauf achten, dass wir nicht nur in einer einzelnen Situation, sondern auch im Zeitverlauf konsistente Signale aussenden. Konsistente Signale sind also insbesondere gegenüber Menschen, die für uns wichtig sind, von großer Bedeutung. Doch das heißt nicht, dass wir uns nun wie ein vorhersehbarer Computer verhalten müssen oder sollten, im Gegenteil. Uns Menschen zeichnet gerade unsere Vielschichtigkeit aus. Wir sind nicht nur Fachwissen oder Körper, sondern lebendige Wesen mit Herz und Verstand. Jedoch sollten die unterschiedlichen Facetten unseres Ich im Großen und Ganzen zueinander stimmig sein. Solche Menschen erleben wir dann als authentisch. Das Verhalten, das Auftreten, Sprache und Stimme verweisen unverzerrt und klar auf den Kern des Menschen, auf seine Fähigkeiten, Stärken, sein Wissen und seine gelebten Werte.

© Schick, Elisabeth, "Der ICH-Faktor", München 2010, Carl Hanser Verlag