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Angebot und Inanspruchnahme von Karriereinstrumenten

Laut einer Studie des KIT - Karlsruher Institut für Technologie - bieten größere Unternehmen ab 50.000 Mitarbeitern statistisch gesehen die meisten Instrumente zur Karriereplanung und Karriereförderung an. In den vier Kategorien Arbeitszeitmodelle, Unterstützung für die Familie, Förderangebote und Informations- und Wissensaustausch erreichen sie bei den gängigen Angeboten für Frauen einen Durchschnittswert von 78 Prozent. Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern erreichen im Gegensatz hierzu nur 30 Prozent. 

Das Problem ist, es werden in großen Unternehmen nur 33 Prozent der Angebote tatsächlich genutzt. In kleineren Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern hingegen 41 Prozent. 

Daraus lässt sich folgern, dass nicht alleine die Diversität an Angeboten zur Karriereförderung entscheidend ist sondern auch andere Kriterien ausschlaggebend zu sein scheinen. Möglicherweise steigen mit der Größe eines Unternehmens auch die Barrieren die Karriere verhindern. Ein Prozess, der sich laut Statistik nicht nur mit der Etablierung von umfangreicheren Karrieremaßnahmen beheben lässt. 

Ebenfalls wurde in dieser Studie aufgezeigt, dass es bei den Angeboten zu einem Splitting zwischen gesteigerter Mitarbeiterzufriedenheit und Einflussnahme auf Karrierechancen kommt. Angebote wie die Möglichkeit eines Sonderurlaubs und Home Office steigern die Mitarbeiterzufriedenheit zwar vehement, wirken sich jedoch am geringsten auf Karrierechancen aus. Ein Führungskräftetraining rangiert hingegen bei der Mitarbeiterzufriedenheit nur im Mittelfeld ist aber am weitesten vorne, wenn es um die Eröffnung von Karrierechancen geht. Wobei der Begriff ‚vorne’ relativ ist, denn auf einer Skala von „Vermindert“, „Verbessert“ und „Stark verbessert“ ist dieser Punkt knapp unter dem Mittelwert „Verbessert“ gelistet. 

Eine starke Diskrepanz zeigt sich hier geschlechterspezifisch. Bei Männern ist der Wert Führungskräftetraining gegenüber Frauen deutlich erhöht zwischen „Verbessert“ und „Stark verbessert“ angesiedelt. Wir rufen uns in Erinnerung, nicht bei der Mitarbeiterzufriedenheit, sondern bei der Verbesserung der Karrierechancen. Gleiche Maßnahmen besitzen also geschlechterspezifische Effizienzen. Kaum erwähnt werden muss an dieser Stelle, Männer schneiden hier durchweg besser als Frauen ab.