Begriffserklärung

Was sind strategische Kompetenzen?

Strategisches Vorgehen beruht auf dem Nachdenken über langfristige, strategische Ziele und der Reflexion von Handeln und Lernen und seiner Konsequenzen. Deshalb sind strategische Kompetenzen Schlüsselkompetenzen, die in vielen unterschiedlichen Situationen und Themenfeldern nützlich sind, weil man häufig nur damit sein Ziel erreicht.

Dynamischer Prozess
Strategisches Vorgehen ist also immer ein dynamischer Prozess: Da strategische Ziele in der Regel langfristige Ziele sind, können am Anfang des Prozesses nur die ersten Handlungsschritte geplant werden. Auf dem weiteren Weg muss dann immer wieder überprüft werden, ob die bereits vollzogenen Handlungen tatsächlich die erhofften Ergebnisse erbracht haben und erste Teilziele erreicht werden konnten. Auch wenn man erfolgreich war, sollte man aufmerksam registrieren, welche Erfolgsfaktoren daran beteiligt waren, um den Erfolg auch in Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen.

War dies nicht der Fall, muss analysiert werden, woran das wahrscheinlich gelegen hat. War beispielsweise die eigene Leistung nicht ausreichend, wurde die Situation falsch eingeschätzt, haben die anderen Beteiligten anders reagiert als erwartet, war die Konkurrenz zu groß oder hat schlicht das berühmte Quäntchen Glück gefehlt? Auf der Grundlage der durch die Reflektion des eigenen Handelns gewonnenen Erkenntnisse kann dann erneut geplant werden, welche Strategie(n) für die nächste Etappe vielleicht erfolgversprechender sein könnte(n). 

Dabei ist es sinnvoll, immer auch Um- und Abwege in Betracht zu ziehen. Sheryl Sandberg hat in ihrem Buch "Lean in" zu diesem Thema eine anschauliche Metapher gefunden. Sie vertritt die Meinung, dass die "Karriereleiter" eher ein "Klettergerüst" sei und man alle Optionen nutzen sollte, die sich einem bieten, um schlussendlich nach oben zu kommen.

_{© Dr. Karin Reichel, Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung (HTMI) der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)}