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Warum will ich in den Aufsichtsrat?

Für alle angehenden Mandatsträgerinnen gilt, dass man für die Erreichung langfristiger Ziele einen langen Atem braucht und eine hohe Motivation, um auch gegen Widerstände durchzuhalten. Das gelingt am besten, wenn diese Ziele mit den eigenen Werten in Einklang stehen. 

Denken Sie also darüber nach, warum Sie ein solches Mandat anstreben – was ist Ihre individuelle Motivation? Geht es Ihnen darum, gesellschaftliche Entwicklungen voranzubringen oder eher um Statusgewinn? Wollen Sie vielleicht damit reich werden, Kontakte knüpfen oder reizt Sie die aktive Gestaltung einer wirksamen Aufsichtskultur zum Wohle des Unternehmens? 

Prinzipiell ist keiner dieser Beweggründe besser oder schlechter als der andere, Sie sollten sich aber auf jeden Fall in Ihrer Rolle wohl fühlen. Laut Deutschem Corporate Governance Kodex ist es die Aufgabe des Aufsichtsrats und aller anderen Überwachungsgremien, den Vorstand oder die Geschäftsführung bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig zu beraten und zu überwachen. Dabei sollen Vorstand und Aufsichtsrat zum Wohle des Unternehmens eng zusammen arbeiten, was beinhaltet, dass der Aufsichtsrat in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen einzubinden ist, um so für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Wertschöpfung sorgen zu können. 

In Abhängigkeit der gefundenen Antworten sollten Sie darüber nachdenken, in welchem Gremium Sie Ihre Ziele erreichen können und ob Ihre Motivation für den unter Umständen langen Weg dahin stark genug ist. 

© Dr. Karin Reichel, Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung (HTMI) der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)