Katrin Schallmayer

Schwerpunkt Digitalisierung

Wie sind Sie dazu gekommen, im Bereich Digitalisierung tätig zu werden? Was war der Auslöser?

Das waren zwei persönliche Schlüsselmomente:

Der erste Schlüsselmoment war ein Forschungsartikel von Tushman & O’Reilly über Ambidextrie (wörtlich: Beidhändigkeit) – also die Fähigkeit von Unternehmen sowohl effizient als auch innovativ zu sein durch die Nutzung von zwei unterschiedlichen Vorgehensweisen, um so mit den dynamischen und komplexen Umweltanforderungen und Entwicklungen am Markt umzugehen. 

Der zweite Schlüsselmoment war die Erkenntnis mein eigener „Life-Designer“ zu sein und dass es immer möglich ist, kleine Anpassungen am eigenen Job vorzunehmen, so dass die Arbeit sich optimal an der eigenen Motivation und den Stärken orientiert.

Diese Beidhändigkeit übertrug ich auf meinen Wirkungsbereich im Einkauf und überlegte, wie ich meine Stärken bestmöglich einbringen und einen möglichst hohen Impact schaffen kann: einerseits durch Verbesserung und Effizienzsteigerung bestehende Prozesse zu optimieren (Exploitation) und zum anderen durch Experimentieren sowie flexibles Handeln und Wertschöpfung (Exploration). 

Ich erkannte die Notwendigkeit der Digitalisierung im Einkauf, damit dieser sich zukünftig als Unternehmensfunktion zu einem agilen, vernetzen Innovationsführer wandelt. Konkret testete ich neue Ideen als Prototyp bevor sie realisiert wurden, beriet zu strategischen, organisatorischen und informationstechnischen Fragen der digitalen Transformation im Einkauf und gründete intern ein digitales Unternehmensnetzwerk, das digitale Lösungen bottom-up hervorbringt. Damit verschob ich die Grenzen meiner zuvor eher klassisch geprägten Einkaufsrolle zum Digital Procurement Officer, einer neu geschaffenen Stelle. Rückblickend war das Job Crafting und der Anfang Ambidextrie und Life Design zu leben!

Ihr Beitrag zur Zukunftsgestaltung des Unternehmens in den Bereichen Digitalisierung

„Doing now what patients need next” – dafür steht Roche. Im Globalen Einkauf ist es unser Streben diese Vision umzusetzen: innovative Lösungen für Patienten schnell und effizient durch Geschäfts- und Lieferantenpartnerschaften bereitzustellen. Untermauert wird dies durch unsere Ambition „Next Generation of Procurement“ - eine zukunftsorientierte Strategie, bei der die Wertschöpfung über Kosteneinsparungen hinaus im Vordergrund steht. Dabei handelt es sich um einen kundenzentrierten, technologiegetriebenen und beratungsähnlichen Ansatz, der die Rolle der Beschaffungsfunktion innerhalb der Organisation neu definiert und u.a. verstärkt digitale Lösungen als Enabler einsetzt.

Im Bereich Digital Enablement treiben wir so mit unserem Team die Transformation und Technologien im Globalen Einkauf voran und entwickeln die Roadmap, welche die Automatisierung erhöht, die Effizienz steigert und die sog. User Experience auf unserem Weg zu digitaler Beschaffungsexzellenz verbessert.

Hier schließt sich mein persönlicher Kreis zu Ambidextrie und Life Design, da bei Roche New Ways of Working einer agilen Organisation täglich gelebt werden. Für mich bedeutet dies Selbstverantwortung mit Gestaltungsfreiheit und Empowerment, eingebettet in einer Kultur der Inklusion & Diversität, des Experimentierens und Lernens.

Warum sollten sich Frauen gerade in diesen Themenfeldern stärker engagieren?

Gemeinsam haben wir die Chance, die Zukunft zu gestalten und Innovationen voranzutreiben. Digitalisierung und neue Technologie sind Schlüsselbereiche für den technologischen Fortschritt und die Bewältigung komplexer Herausforderungen in einer sich rasant wandelnden Welt.

Unabhängig vom Hintergrund oder Geschlecht kann jede:r, der Neugierde für neue Technologien empfindet und mutig und offen in die Zukunft blickt, jetzt einen Platz am Tisch einnehmen, um gemeinsam eine digitale, inklusive und vielfältige Welt von morgen zu gestalten. Dies ist mein persönliches Engagement.